Wichtige Vitamine für Pferde

Vitamine zählen zu den essenziellen Mikronährstoffen und sind an nahezu allen Stoffwechselprozessen im Pferdeorganismus beteiligt. Sie unterstützen unter anderem den Energiestoffwechsel, die Zellfunktion sowie den Haut-, Fell- und Muskelstoffwechsel. Der individuelle Vitaminbedarf eines Pferdes kann je nach Grundfutter, Leistungsanforderung, Alter, Jahreszeit und Haltungsform deutlich variieren.

Ergänzende Vitaminpräparate können dazu beitragen, eine bedarfsgerechte Versorgung sicherzustellen und ernährungsbedingte Lücken auszugleichen. Eine ausgewogene Vitaminversorgung leistet einen wichtigen Beitrag zur allgemeinen Vitalität, Belastbarkeit und Leistungsbereitschaft des Pferdes.

Biotin & Zink – Unterstützung für Huf & Fell

Biotin und Zink sind bewährte Nährstoffe im Zusammenhang mit Huf-, Haut- und Fellstoffwechsel. Biotin ist an der Bildung von Keratin beteiligt, einem zentralen Strukturprotein des Hufhorns, während Zink eine wichtige Rolle bei Zellteilung, Hauterneuerung und Stoffwechselprozessen spielt.

Eine gezielte Ergänzung kann die ernährungsphysiologische Unterstützung von Hufhorn, Hautstruktur und Fellglanz begleiten – insbesondere bei erhöhtem Bedarf, etwa im Fellwechsel, bei starker Beanspruchung der Hufe oder bei unausgewogener Grundversorgung.

Nervenbalance – Magnesium wichtiger Mineralstoff

Magnesium ist ein zentraler Mineralstoff für die normale Funktion von Nerven- und Muskelsystem. Es ist an der Reizübertragung, Muskelkontraktion und -entspannung beteiligt und spielt eine wichtige Rolle im gesamten Mineralstoffhaushalt.

Eine angepasste Magnesiumversorgung kann dazu beitragen, fütterungsbedingte Mehrbedarfe auszugleichen, etwa bei Training, Turnieren, Transport oder anderen Belastungssituationen. Magnesium wird häufig im Zusammenhang mit innerer Ausgeglichenheit und muskulärer Entspannung ergänzt.

Mineralfutter & Mineralhaushalt

Mineralstoffe und Spurenelemente sind unverzichtbar für zahlreiche Körperfunktionen, darunter Knochenstoffwechsel, Enzymaktivität, Muskelarbeit und Nervenfunktion. Ein ausgewogenes Mineralfutter unterstützt die bedarfsgerechte Versorgung und trägt zur Stabilisierung des Mineralhaushalts bei.

Da der Mineralstoffgehalt des Grundfutters je nach Region, Bodenbeschaffenheit und Ernte stark schwanken kann, ist eine gezielte Ergänzung häufig sinnvoll, um ernährungsbedingte Ungleichgewichte auszugleichen und die tägliche Futterration sinnvoll zu ergänzen.

Immunsystem & Abwehrkräfte

Eine ausgewogene Versorgung mit Vitaminen, Spurenelementen und weiteren Vitalstoffen ist ein wichtiger Bestandteil der normalen Funktion des Immunsystems. Bestimmte Nährstoffe leisten einen Beitrag zur ernährungsphysiologischen Unterstützung der körpereigenen Abwehr und der allgemeinen Widerstandskraft.

Besonders in Phasen erhöhter Belastung, im Fellwechsel, bei Wetterumschwüngen oder veränderten Umweltbedingungen kann eine gezielte Ergänzung sinnvoll sein, um den Nährstoffbedarf des Pferdes bedarfsgerecht zu begleiten.

Magen- & Darmfunktion im Gleichgewicht

Der Magen-Darm-Trakt des Pferdes ist besonders sensibel und reagiert empfindlich auf Fütterungsfehler, Stress oder Futterumstellungen. Eine angepasste Rationsgestaltung sowie ausgewählte Nährstoffe können die normale Funktion von Verdauung, Darmflora und Magenschleimhaut unterstützen.

Ergänzungsfuttermittel mit präbiotischen Bestandteilen, Schleimstoffen oder speziellen Mineralien werden häufig eingesetzt, um den Verdauungstrakt ernährungsphysiologisch zu begleiten – insbesondere bei fütterungsbedingten Herausforderungen oder erhöhter Beanspruchung.

Bewegungskraft - Sehnen & Gelenke

Beweglichkeit und funktionierende Gelenke sind entscheidend für Wohlbefinden, Rittigkeit und Leistungsfähigkeit. Bestimmte Nährstoffe wie Glucosamin oder MSM werden traditionell im Zusammenhang mit dem Gelenkstoffwechsel ergänzt.

Eine gezielte Nährstoffzufuhr kann den Bewegungsapparat ernährungsphysiologisch unterstützen – sowohl bei Sportpferden mit hoher Belastung als auch bei älteren Pferden oder in Phasen intensiver Beanspruchung.

Elektrolyte & Regeneration

Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Chlorid sind essenziell für den Flüssigkeits- und Mineralhaushalt. Sie gehen vor allem über Schweiß verloren, etwa bei Training, Turnieren oder hohen Temperaturen.

Eine bedarfsgerechte Elektrolytversorgung kann dazu beitragen, den Verlust auszugleichen und die Regeneration nach körperlicher Belastung ernährungsphysiologisch zu begleiten. Elektrolytmischungen werden daher häufig im sportlichen Einsatz eingesetzt.

Muskulatur – Elastizität, Erhalt & Aufbau

Die Muskulatur ist zentral für Bewegung, Stabilität und Leistungsfähigkeit. Hochwertige Proteine, essenzielle Aminosäuren sowie Vitamine und Mineralstoffe sind wichtige Bausteine für einen funktionierenden Muskelstoffwechsel.

Eine gezielte Ergänzung kann den Muskelerhalt und -aufbau ernährungsphysiologisch begleiten – sowohl im regelmäßigen Training als auch in Phasen erhöhter Beanspruchung oder gezielter Aufbauarbeit.

Zunächst einmal, was ist Supplementierung, also eine Zugabe von Nährstoffen zur täglichen Nahrung, die sich bei den meisten Pferden und Ponys größtenteils auf Heu und Kraftfutter beschränkt, aber ist das immer ausreichend? Als Supplementierung wird in der Medizin die gezielte und ergänzende Aufnahme von Nährstoffen anstelle oder zur Ergänzung der gewöhnlichen Nahrung bezeichnet. Damit kann einer Mangelernährung vorgebeugt oder die Behandlung von Mangelerkrankungen unterstützt werden.

Supplementieren oder "die Nahrung ergänzen" bedeutet die Ernährung gezielt mit konzentrierten Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen, Aminosäuren oder Spurenelementen zu unterstützen, wenn diese z.B. durch die normale Nahrungsaufnahme nicht ausreichend aufgenommen werden- beispielsweise bei Mangelerscheinungen, bestimmten Phasen oder intensivem Training; es ersetzt jedoch nie eine ausgewogene Ernährung und sollte bei Bedarf und gezielt erfolgen.

Pferde sind beeindruckende Wesen – stark, elegant und sensibel zugleich. Ihr Wohlbefinden hängt nicht nur von Bewegung und Pflege ab, sondern auch von einer ausgewogenen und bedarfsgerechten Ernährung. Grundfutter wie Heu, Gras oder Kraftfutter deckt oft den Großteil des Energiebedarfs, kann aber je nach Leistungsanforderung, Alter, Gesundheitszustand oder Haltungsform nicht immer alle Nährstoffe in optimaler Menge liefern.

Hier kommen Supplemente ins Spiel: Sie können dabei helfen, ernährungsbedingte Lücken zu schließen und den Körper deines Pferdes gezielt zu unterstützen – etwa durch Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente oder spezielle Nährstoffe für Gelenke, Muskulatur oder Haut- und Fellgesundheit.

Eine fehlende oder unzureichende Versorgung kann langfristig zu subtilen Mängeln führen, die sich in verminderter Vitalität, Fellwechselproblemen, instabiler Muskulatur oder nachlassender Leistungsbereitschaft zeigen können. Das bedeutet nicht, dass ein Pferd „krank“ wird, aber kleine Defizite summieren sich über Zeit und können das Wohlbefinden beeinträchtigen.

Supplementierung ist daher kein Ersatz für gutes Futter oder tierärztliche Betreuung, sondern eine bewusste, präventive Unterstützung für ein starkes, belastbares Pferd. Sie gibt Reitern die Möglichkeit, ihren Pferden gezielt das zu geben, was sie für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Lebensfreude brauchen.

Für alle, die tiefer einsteigen möchten, lohnt es sich, weiterführende Literatur und Fachquellen zu studieren:

 „Ernährung des Pferdes“ von Jürgen Kienzle – ein Standardwerk über Nährstoffbedarf und Rationsgestaltung

Fachartikel der Gesellschaft für Pferdemedizin e.V. zu Vitamin- und Mineralstoffversorgung

Studien zur Rolle von Spurenelementen und Vitaminen in der Pferdeernährung (z. B. Journal of Equine Veterinary Science)

Letztlich geht es darum, deinem Pferd die bestmögliche Basis für ein gesundes, aktives Leben zu geben. Eine ausgewogene Versorgung mit essenziellen Nährstoffen unterstützt nicht nur körperliche Leistungsfähigkeit, sondern auch Ausstrahlung, Vitalität und Lebensfreude.